Nut - Mysterium

Versuche, mich zu fassen,

zu berühren,

ich entziehe mich stets deinem Griff!

Versuche nicht, mich zu enträtseln,

denn es wird dir nicht gelingen.

Ich bin das allgegenwärtige,  unerforschliche Unbekannte,

ich bin die Unendlichkeit des sternenübersäten Himmels,

ich bin größer als das menschliche Verständnis reicht.

In der Unermesslichkeit meines Wesens

bin ich ein Rätsel,

sogar für mich selbst!

 

 

 

 

 

 

 

Bedeutung:

Nuts dunkles, unermessliches Himmelsgewölbe streckt sich aus bis in dein Leben, um dich an das Mysterium zu erinnern, für das du dich öffnen sollst. Hast du dein Leben genau verplant, so dass für das Geheimnisvolle und Unbegreifliche kein Platz mehr ist? Erlebst du deinen Alltag nur noch angespannt und straff durchorganisiert? Versuchst du dich abzusichern, indem du jeden Aspekt deines Lebens genau planen und festlegen willst und für alles eine Schublade brauchst, alles ganz genau wissen willst? Öffne dem Geheimnisvollen, dem Unbekannten die Tür! Die weise Frau weiß, dass es im Universum so vieles gibt, was immer ein Geheimnis bleiben wird, und sie lässt ihm genug Raum, dass es sich in ihr Lebensmuster hineinweben kann. 

Nut sagt dir, dass du den Weg zur Ganzheit jetzt finden kannst, indem du dem Mysterium in deinem Leben einen Platz einräumst. Vertraue darauf, dass das Geheimnisvolle, das jetzt zu dir kommen will, genau das sein wird, was du auf deiner Reise zur Ganzheit brauchst.

 

Mythologie:

In der ägyptischen Mythologie ist Nut die Göttin des Nachthimmels. Sie wurde auch als die Große Tiefe oder als das Himmelsgewölbe verehrt. An jedem Tag gebar sie morgens die Sonne, um sie am Abend wieder zu verschlingen. Erzürnt über den Inzest, den Nut beging, als sie sich über ihren Bruder Geb, die Erde legte, riss Ra, die Sonne, der höchste Gott, die beiden auseinander. Nut wurde in den Himmel gehoben, wo sie bleiben musste. Ihr Körper formte sich zu einem bogenförmigen Gewölbe. Auf die Innenseiten der Sarkophag-Deckel gemalt, bemutterte und beschützte sie die Toten auf ihrer Reise.

 

 

Abbildungen und Texte aus 

“Göttinnen Geflüster - Mit Orakel und Ritualen zur eigenen Kraft” 

von Amy Sophia Marashinsky / Hrana Janto 

mit freundlicher Genehmigung: © Schirner Verlag Darmstad