Hestia – Das Feuer der eigenen Mitte

Ich bin die Weltenmitte,

das Unbeschreibliche,

das Flüchtige,

die lebendige Gegenwart.

Ich bewohne und wandle

ein Haus,

eine Wohnung,

ein Gebäude,

hole es aus dem Reich von

Marmor,

Stein

und Holz,

und mit dem entfachten Herdfeuer

mache ich es zum Heim.

 

 

 

 

Bedeutung:

Hestia kommt zu dir, um das Feuer in deinem Leben zu schüren und dich daran zu erinnern, dass es jetzt Zeit ist, für dein Zuhause zu sorgen. Egal, ob du allein lebst, mit deiner Familie oder mit Freunden – beginne damit, deinem Zuhause deine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Vielleicht wohnst du in einem Haus, in dem du dich fremd fühlst, oder du lebst mit Leuten zusammen, die nicht auf deiner Wellenlänge liegen. Oder in deinem Zuhause ist soviel Trubel, dass du keinen Platz für dich findest. Es kann auch sein, dass du ein so geschäftiges und aktives Leben führst, dass deine „Unterkunft“ kein Heim ist, sondern lediglich ein Ort zum schnellen Wechseln der Kleider und zum Schlafen. Entscheide dich jetzt dafür, nach Hause zu kommen.

Hestia fordert dich auf, dich um deine Ganzheit zu kümmern, indem du zu dir selbst kommst. Auf diese Weise kannst du in der materiellen Welt den Platz für dich schaffen, an dem du dich versorgt und geborgen fühlst.

 

Mythologie:

Hestia ist eine der ältesten Göttinnen überhaupt. Schon mit dem Entzünden eines Feuers kann sie herbei gerufen werden. Da sie die Mitte des Heims, aber auch die Mitte einer Gemeinschaft, eines Dorfes, einer Stadt verkörperte, kam ihr in der Entwicklung der Zivilisation entscheidende Bedeutung zu. Kein Mahl konnte ohne ihre Segnung gelingen, denn sie verwandelte die Zutaten mit ihrem Feuer erst in Nahrung. Als älteste Göttin wurde ihr ein Sitz im olympischen Pantheon gewährt, doch sie gab ihn auf, um Dionysos, dem jungen Gott der Ekstase und des Weines, Platz zu machen. Sie kümmerte sich stattdessen lieber um das Feuer.

 

 

Abbildungen und Texte aus 

“Göttinnen Geflüster - Mit Orakel und Ritualen zur eigenen Kraft” 

von Amy Sophia Marashinsky / Hrana Janto 

mit freundlicher Genehmigung: © Schirner Verlag Darmstadt